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Eierstockzysten (Ovarialzysten) - Naturheilpraxis Britta Pusch

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Eierstockzysten (Ovarialzysten)
Viele haben sie – nicht alle bemerken sie.
Eine „Zyste“ ist im medizinischen Bereich ein sackartiger Hohlraum, der mit körpereigener Flüssigkeit, wie z. B. Gewebeflüssigkeit, Blut oder schleimigem Sekret, gefüllt ist. Tritt ein solches Phänomen am Eierstock auf, so spricht man von einer Eierstock- oder auch Ovarialzyste.
Sie kommen vorwiegend bei der geschlechtsreifen Frau vor und können – je nach Krankheitsbild – entweder zu verschiedenen Zeitpunkten im Zyklus auftreten oder dauerhaft vorhanden sein.
Ovarialzysten sind in der Regel gutartig und harmlos und fallen oft auch eher als Zufallsbefund bei der gynäkologischen Untersuchung auf.
Auf jeden Fall sollte bei Verdacht auf Ovarialzysten eine genaue Abklärung durch den Gynäkologen erfolgen.
Eierstockzysten verschwinden in den meisten Fällen nach ein bis sechs Zyklen wieder, so dass hier standardmäßig keine Behandlung erfolgt. Bei länger bestehenden oder wiederkehrenden Zysten sollten diese regelmäßig mittels Ultraschall vom Gynäkologen kontrolliert werden. Treten Beschwerden auf, so wird seitens der Schuldmedizin dann in den meisten Fällen eine Behandlung angeraten.
Ein bisschen Theorie zum besseren Verständnis
Jede Frau hat bereits bei der Geburt ihre komplette Ei-Reserve mit an Board. Mit Einsetzen der Geschlechtsreife (Fertilität) reift in regelmäßigen Abständen (weiblicher Zyklus) eine Gruppe von ca. 10-20 Eibläschen (Kohorte) heran. Einer dieser heranreifenden Follikel wird zum dominanten Hauptakteur, dem sogenannten Graaf-Follikel. Dieser verlässt dann zum Zeitpunkt des Eisprungs seine „Eihülle“ und den Eierstock, um sich in Richtung Eileiter aufzumachen und dort ggf. befruchtet zu werden.
Die zurückgebliebene „Eihülle“, auch Gelbkörper (Corpus luteum) genannt, beginnt sofort, das Hormon Progesteron zu produzieren, um den Körper auf eine möglicherweise eintretende Schwangerschaft vorzubereiten.
Findet keine Empfängnis statt, so wird alles wieder „auf Null gesetzt“, d. h. der Gelbkörper bildet sich zurück, die Hormonspiegel fallen ab und der Zyklus beginnt mit der einsetzenden Menstruationsblutung wieder von vorne.
Im Falle einer Befruchtung bleibt der Gelbkörper für etwa 8-10 Wochen erhalten und produziert zum Erhalt der Schwangerschaft Progesteron wie auch Östrogen. Anschließend wird die Hormonproduktion von der Plazenta (Mutterkuchen) übernommen und der Gelbkörper wird abgebaut.
Kommt es nun zu Zysten am Eierstock, so ist nachvollziehbar, dass dieses fein abgestimmte System dadurch leicht aus dem Gleichgewicht geraten kann.
Welche Arten von Zysten am Eierstock gibt es?
Je nach Art der Entstehung einer Zyste unterscheidet man hier zunächst Retentionszysten und funktionelle Zysten.
Retentionszysten
sind Zysten, die in Drüsen entstehen, deren Sekret nicht abfließen kann. Sie kommen in der Praxis wesentlich seltener vor als funktionelle Zysten.
Funktionelle Zysten
sind solche Zysten, die unter dem Einfluss von hormonellen Veränderungen der Geschlechtshormone entstehen können. Sie kommen deutlich häufiger in der Praxis vor.
Funktionelle Zysten lassen sich weiter unterteilen in:
  • Follikelzysten
    Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass sie vor dem Eisprung in der ersten Zyklushälfte entstehen.
    Normalerweise ist der Graaf-Follikel der Follikel, der beim Eisprung den Eierstock verlässt. Kommt es aufgrund hormoneller Dysbalancen aber dazu, dass kein Eisprung stattfindet, wächst der herangereifte Follikel weiter, statt zu „springen“ und füllt sich mit Flüssigkeit. Eine Follikelzyste ist entstanden.
  • Corpus luteum Zyste
    Zeigt sich nach dem Eisprung in der zweiten Zyklushälfte eine Zyste am Eierstock, so geht man davon aus, dass diese aus der zurückgebliebenen Eihülle, dem Gelbkörper (Corpus luteum), des gesprungenen Follikels entsteht. Bildet sich dieser Gelbkörper, nachdem er seine Aufgabe erfüllt hat, nicht richtig zurück, kann er sich mit Blut und Flüssigkeit füllen. Eine Corpus luteum Zyste ist entstanden.
  • Luteinzysten
    Hierbei handelt es sich um Zysten, die meist gleichzeitig an beiden Eierstöcken auftreten und ebenfalls durch hormonelle Dysbalancen ausgelöst werden. Typischerweise können sie bei Frauen auftreten, bei denen im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung künstlich der Eisprungs mittels Hormonen (meist durch HCG – ein vom Mutterkuchen gebildetes Hormon und die Basis für Schwangerschaftstests im Urin) ausgelöst wird.
  • Polyzystische Ovarien
    Bei diesem eigenen Krankheitsbild – dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) – kommt es unter anderem zur Ansammlung zahlreicher unreifer Eibläschen in den Eierstöcken, die dann zu einer Vergrößerung und Verdickung des betroffenen Eierstocks führen kann. Ein Eisprung ist dann häufig nicht mehr möglich und die hormonelle Dysbalance verschlechtert sich zunehmend.
  • Schokoladen- bzw. Teerzysten bei Endometriose
    Beim Krankheitsbild der Endometriose kommt es zur Versprengung von Gebärmutterschleimhaut im Unterleib der Frau. Sowohl im Eierstock wie auch an und in sämtlichen inneren Organen kann hier versprengtes Gewebe zu finden sein. Da dieses Gewebe dem Menstruationszyklus der Frau folgt, kommt es an diesen Stellen ebenfalls zu monatlichen Blutungen. Da dieses Blut aus dem Eierstock aber nicht abfließen kann, bilden sich dann Zysten, die mit Blut gefüllt sind, und daher das typische dunkle Aussehen einer Schokoladenzyste bekommen.
Welche Beschwerden können Ovarialzysten verursachen?
Nicht alle Frauen zeigen Symptome, wenn sie Ovarialzysten haben. Kommt es aber zu Beschwerden, so können diese sehr ausgeprägt auftreten.
Dann leiden die Frauen möglicherweise – je nach Art der Zyste - unter:
  • Zyklusstörungen wie Schmierblutungen, Zwischenblutungen, Ausbleiben der Menstruation
  • Ziehenden Schmerzen am betroffenen Eierstock – die Schmerzen können zum Teil so heftig sein, dass die Patientin nicht mehr in der Lage ist, den Dingen des täglichen Lebens nachzugehen.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • plötzlich auftretenden kolikartigen starken Schmerzen durch Verdrehen oder Zerreißen der Zyste – gynäkologischer Notfall!
Aber auch benachbarte Organe können, je nach Größe und Anzahl der Zysten, in Mitleidenschaft gezogen werden, so dass es in diesen Bereichen ebenfalls zu verschiedensten Beschwerden kommen kann, unter anderem:
  • Rückenschmerzen
  • Druckgefühl im Unterbauch
  • starke Schmerzen im Bauchraum
  • Schmerzen beim Gehen
  • Schmerzen im Bereich der Nieren
Welche Komplikationen kann es geben?
Komplikationen sind selten, können aber auftreten.
In manchen Fällen können die Zysten reißen oder platzen. Dabei kann das Beschwerdebild hier von unbemerkt bis hin zu stärksten Schmerzen mit Blutungen in den Bauchraum einhergehen. Letzteres stellt in jedem Fall einen gynäkologischen Notfall dar.
Kommt es spontan oder aufgrund einer abrupten Bewegung des Körpers dazu, dass sich die Zyste um den Eierstock dreht und dadurch die Blutversorgung zum Eierstock erschwert oder – im schlimmsten Fall – unterbricht, spricht man von einer stielgedrehten Ovarialzyste. Heftige Schmerzen begleiten diese Komplikation, die ebenfalls einen gynäkologischen Notfall darstellt, da hierdurch auch die Funktion des betroffenen Eierstocks in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
Warum bekommen Frauen Ovarialzysten?
In den meisten Fällen führen hormonelle Ungleichgewichte dazu, dass im Zyklus die Abläufe nicht mehr richtig funktionieren.
Die Ursache dieser Dysbalancen ist häufig auf eine Mischung aus verschiedenen Einfluss- und Störfaktoren zurückzuführen.
Die da sein können:
  • Störung der Geschlechtshormone durch z. B: ein Zuviel an männlichen Hormonen, eine Östrogendominanz oder ein Progesteronmangel.
  • erhöhter Prolaktinspiegel
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Schwäche der Nebenniere
  • (chronischer) Stress
  • eigene Krankheitsbilder wie Endometriose oder das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS)
  • Über- wie auch Untergewicht
Wieso kann sogar Stress zu Ovarialzysten führen?
(Chronischer) Stress kann einen Einfluss auf die Ausbildung von Ovarialzysten haben. Gerade Ovarialzysten, die nur unregelmäßig alle paar Zyklen auftreten, können ein Hinweis auf eine Stressproblematik sein. Kommt es zu Phasen vermehrten Stresses, wird neben dem Stresshormon Cortisol auch das Hormon Prolaktin vermehrt ausgeschüttet.
Prolaktin ist eher als Hormon bekannt, das in der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht ist, da es für die Milchproduktion in der weiblichen Brust verantwortlich ist. In der Phase des Stillens unterdrückt es auch den Eisprung, damit die Versorgung des Neugeborenen nicht durch eine erneute Schwangerschaft gefährdet wird. (Wichtig: das Stillen stellt keine zuverlässige Verhütungsmethode dar – außer die Methode Laktationsamenorrhoe-Methode (LAM) wird sicher beherrscht).
Da dem Hormon Prolaktin aber egal ist, ob sie schwanger sind, stillen oder gerade einfach nur Stress haben, verrichtet es daher auch in Stresszeiten aufgrund erhöhter Spiegel brav seinen Dienst und versucht somit, einen Eisprung zu verhindern. Am Ende stehen dann häufig hormonelle Dysbalancen, die sich durch Zyklusstörungen, eventuell ausbleibende Menstruation sowie Ovarialzysten äußern können.
Wann sollten Eierstockzysten behandelt werden?
Aus schulmedizinischer Sicht ist eine Ovarialzyste behandlungsbedürftig, wenn Beschwerden auftreten.
Da wiederkehrende oder persistierende (fortbestehende) Zysten durchaus als Bote von hormonellen Dysbalancen verstanden werden können, ist es aus ganzheitlicher Sicht unter Umständen sinnvoll, auch bei Beschwerdefreiheit, aber zum Beispiel bei bestehendem Kinderwunsch, die hormonelle Dysbalance behandeln zu lassen.
Wie werden Ovarialzysten diagnostiziert?
Da die meisten Frauen bereits mit der Diagnose Ovarialzyste in die naturheilkundliche Praxis kommen, erfolgt die Feststellung einer solchen Ovarialzyste in der Regel im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung mittels Tastuntersuchung und Ultraschall.
Diagnostik in der naturheilkundlichen Praxis
Da aus naturheilkundlicher Sicht das Auftreten von Eierstockzysten häufig ein sogenanntes multifaktorielles Geschehen ist, welches schließlich in eine hormonelle Dysbalance geführt hat, ist es wichtig, sämtliche Einflussgrößen in die Diagnostik mit einzubeziehen.
Das ausführliche Anamnesegespräch bildet den Einstieg und wird durch eine individuell zusammengestellte Labordiagnostik ergänzt.
Da hinter einer Ovarialzyste meist eine hormonelle Dysbalance steht, sind die Analyse des Hormonstatus sowie der Schilddrüsenwerte wichtige Bausteine in der Diagnostik.
Auch ist ggf. eine aktuelle Ultraschalluntersuchung beim behandelnden Gynäkologen erforderlich, wenn der eigentliche Befund der Ovarialzyste schon länger zurück liegt. Darüber hinaus sind auch zur Behandlungskontrolle weitere Besuche beim Gynäkologen empfohlen.
Wie kann die schulmedizinische Therapie aussehen?
Die Behandlung ist in der Regel vom Zystentyp und dem Alter der Patientin abhängig. Da die meisten funktionellen Zysten spontan wieder verschwinden, wird in solchen Fällen keine Therapie durchgeführt. Hier wird meist mittels Ultraschall nachkontrolliert, ob die Zyste tatsächlich wieder verschwunden ist.
Handelt es sich um behandlungsbedürftige Zysten, wie zum Beispiel immer wiederkehrende oder persistierende Zysten, so werden häufig synthetische Hormone wie Gestagene oder die Pille eingesetzt.
Die operative Entfernung von Zysten ist ebenso ein Therapieansatz, wobei auch bei dieser Methode wie auch bei der hormonellen Behandlung Rezidive häufig sind. Beim gynäkologischen Notfall wird in der Regel eine operative Behandlung vorgenommen.
Die naturheilkundliche Therapie
Ziel der Therapie ist es zum einen, akut aufgetretene Zyste(n) so zu behandeln, dass sie vom Körper zügig abgebaut werden. Hierbei können je nach Beschwerdebild und Konstitution der Patientin unter anderem Homöopathika oder auch Akupunktur eingesetzt werden.
Darüber hinaus gilt die Aufmerksamkeit in der Therapie der Minimierung bzw. Beseitigung der Störfaktoren, die (immer wieder) zu den Ovarialzysten bei der Patientin führen.
Ein Therapiekonzept kann somit bestehen aus:

Mittels einer naturheilkundlichen Behandlung Ovarialzysten auf den Grund zu gehen, ist mit Sicherheit ein lohnenswerter Weg, wie auch einige Studien zu diesem Thema zeigen.

Eine kleine Auswahl von Studien zum Thema Ovarialzysten und Naturheilkunde zum Nachlesen:
  • Einzelfallbericht zur Behandlung einer Ovarialzyste mit chinesischen Kräutern: Treating ovarian cysts with Chinese herbs: a case report.; Forsch Komplementmed. 2009 Oct;16(5):340-2. doi: 10.1159/000218153. Epub 2009 Sep 10.; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19887813
  • Beobachtungen zur Behandlung von Ovarialzysten mit Akupunktur, Moxibustion und chinesischen Kräutern: [Observation on therapeutic effect of warming acupuncture and moxibustion combined with Chinese drugs on ovarian cysts].; Zhongguo Zhen Jiu. 2005 Aug;25(8):537-8.; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16309049
  • Fallbericht zur Behandlung von Ovarialzysten mit traditioneller iranischer Medizin: Treatment of Recurrent Ovarian Cysts and Primary Infertility by Iranian Traditional Medicine: A Case Report.; J Evid Based Complementary Altern Med. 2017 Jul;22(3):374-377. doi: 10.1177/2156587216681937. Epub 2016 Dec 8.; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27932523

Für ein Beratungsgespräch in meiner Praxis zum Thema Endometriose können Sie mich gerne kontaktieren. Terminvereinbarung telefonisch unter 0202 – 870 66 364 oder per Email: pusch[at]naturheilpraxis-pusch.de


Hinweis:
Alle hier aufgeführten Therapiemethoden sind - wie viele andere Methoden, die in der Naturheilkunde zur Anwendung kommen - im streng naturwissenschaftlichen Sinne nicht oder noch nicht vollständig bewiesen, finden aber inzwischen auch den Weg in die Schulmedizin.
Die getroffenen Aussagen basieren daher auf den Erfahrungswerten von Therapeutinnen und Patientinnen/Patienten und stellen kein Heilversprechen dar.

Die im Text genannten Studien dienen ausschließlich der Ergänzung der hier aufgeführten Informationen. Diese Studien sind keine Empfehlung zur Selbstbehandlung.  
Der Einsatz der erwähnten Therapiemethoden oder Medikamente bedürfen immer der Begleitung durch einen erfahrenen Therapeuten.
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